Neue Studie beweist, dass Einkaufsgemeinschaften im Einzelhandel zu niedrigeren Verbraucherpreisen führen

Laut einer kürzlich veröffentlichten Studie[1] von INSEAD tragen Einkaufsgemeinschaften im Einzelhandel erheblich zur Senkung der Verbraucherpreise bei. Diese Studie bestätigt die Ergebnisse ähnlicher Studien[2] und zeigt den positiven Einfluss, die Einkaufsallianzen im Einzelhandel auf das Verbraucherwohl haben.

Im Rahmen der Studie wurden 138.000 Artikel aus 20 wichtigen Lebensmittelkategorien (wie Käse, Süßwaren, Schokolade, Trockenobst und -gemüse oder Tiefkühlkost) über einen Zeitraum von 6 Jahren geprüft. Auf Basis einer Analyse von über 6 Mio. Beobachtungen zeigt die Studie, dass Kunden von EDEKA im Durchschnitt 12 % weniger für Artikel gezahlt haben, als sie bezahlt hätten, wenn diese Produkte nicht im Rahmen der AgeCore-Einkaufsallianz gekauft worden wären. Die Studie beweist auch, dass EDEKA diese Einsparungen an die Verbraucher[3] weitergegeben hat – nicht zuletzt aufgrund des sehr starken Wettbewerbs im Einzelhandel und der niedrigen Gewinnmargen von Einzelhändlern.

Else Groen, Generaldirektorin, erklärte: „Durch Einkaufsgemeinschaften können KMU-Einzelhändler im Food- und Non-Food-Sektor wettbewerbsfähig bleiben. Denn dadurch können sie mit global agierenden großen Herstellern auf Augenhöhe verhandeln, um preislich mit großen Ketten zu konkurrieren und Eigenmarkenprodukte zu entwickeln. Daher werden die Vorteile zwangsläufig an die Verbraucher weitergegeben.

Die wichtige Rolle von Einzelhändlern, dafür zu sorgen, dass Waren für die Verbraucher erschwinglich bleiben, wird häufig außer Acht gelassen. Vor allem in einer Zeit, in der viele Verbraucher aufgrund der hohen Inflation Schwierigkeiten haben, das Monatsende mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln zu erreichen, ist die Bezahlbarkeit der Waren von großer Bedeutung für sie. In letzter Zeit sind Einzelhändler mit sehr hohen Preissteigerungen großer internationaler Marken für hergestellte Lebensmittelprodukte konfrontiert. Fakt ist, dass bestimmte Rohstoffpreise in letzter Zeit gestiegen sind und dass Unternehmen in Nachhaltigkeit investieren müssen. Dennoch sollten alle Akteure in der Lebensmittelversorgungskette ihren Anteil an diesen Kosten übernehmen. Einzelhändler haben nur sehr niedrige Gewinnmargen von 1 bis 3 % und können diese Kosten nicht für die gesamte Versorgungskette absorbieren. Noch können sämtliche Kosten an die Verbraucher weitergegeben werden.

In ihrer jüngsten Studie zu Einkaufsgemeinschaften im Einzelhandel hat die Gemeinsame Forschungsstelle der Europäischen Kommission die Vorteile von Einkaufsgemeinschaften anerkannt. Die Europäische Kommission selbst erkennt die Vorteile von Einkaufsallianzen für den Wettbewerb in ihren Leitlinien für horizontale Kooperationsvereinbarungen an, die derzeit überarbeitet werden. Für das Gleichgewicht in der Lebensmittelversorgungskette und somit auch für die Verbraucher ist es sehr wichtig, dass die Parteien gemäß den Vorschriften weiter wie bisher verhandeln können.

 

[1] INSEAD – „International Retail Buying Groups: A Force for the Good? The case of AgeCore/EDEKA (Internationale Einkaufsgemeinschaften im Einzelhandel: Eine Kraft zum Wohle aller? Der Fall AgeCore/EDEKA)

https://sites.insead.edu/facultyresearch/research/doc.cfm?did=69325

[2] METRO-Studie https://politics.metroag.eu/topics/law-and-economics/study-on-price-effects-for-customers-from-participation-in-national-buying-cooperation; Studie von Hugo Molina (2019), Buyer Alliances in Vertically Related Markets. Working Paper

[3] https://www.insead.edu/faculty-research/publications/working-papers/international-retail-buying-groups-a-force-for-the-good-the-case-of-agecore-edeka-41961