Monatsbericht – April 2022

Europäische Kommission präsentiert ihre neue Strategie für nachhaltige und kreislauffähige Textilien

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In dieser Strategie sind Maßnahmen für den gesamten Lebenszyklus von Textilerzeugnissen – von ihrem Design bis zu ihrem Ge- bzw. Verbrauch – dargelegt. Sie beschreibt u. a. nachhaltige technische Lösungen und innovative Geschäftsmodelle. Nach dem Wunsch der Kommission sollen alle in der EU in Verkehr gebrachten Textilerzeugnisse bis 2030 haltbarer sein, recycelt werden können und so weit wie möglich aus recycelten Fasern gemacht und frei von gefährlichen Stoffen sein.

Die Textilstrategie beschreibt verschiedene Ansätze für verschiedene Akteure in der Wertschöpfungskette. Was die Hersteller von Textilien betrifft, werden verbindliche Anforderungen an die Produktgestaltung und verlässlichere Regelungen zur erweiterten Herstellerverantwortung dazu beitragen, die Lebensdauer von Kleidungsstücken zu verlängern. Mit der Strategie werden die Mitgliedstaaten dazu ermutigt, den Wiederverwendungs- und Reparatursektor auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene zu unterstützen und Steuerermäßigungen und andere Steuervergünstigungen für diesen Sektor einzuführen. Auf der Verbraucherseite wird mit der Strategie ein Wandel hin zu Qualität, Haltbarkeit, längerer Nutzung, Reparatur und Wiederverwendung gefördert. Über die europäische Plattform der Interessenträger für die Kreislaufwirtschaft werden Designer, Hersteller, Einzelhändler, Werbetreibende und Bürger in der EU dazu animiert, Mode neu zu definieren.

Nachstehend finden Sie eine Kurzübersicht über die von der Kommission vorgesehenen Maßnahmen:

  • neue Anforderungen an die Gestaltung von Textilien gemäß der Ökodesign-Verordnung für nachhaltige Produkte, mit der verpflichtende Mindestwerte für die Verwendung recycelter Fasern in Textilien festgelegt werden und dafür gesorgt wird, dass die Produkte länger nutzbar sind und leichter repariert und recycelt werden können;
  • klarere Informationen zu den Textilien und ein digitaler Produktpass;
  • strengere Vorschriften für den Verbraucherschutz und Kontrolle gegen Greenwashing;
  • Maßnahmen zur Bekämpfung der unbeabsichtigten Freisetzung von Mikroplastik aus Textilerzeugnissen;
  • harmonisierte EU-Vorschriften zur erweiterten Herstellerverantwortung bei Textilien und wirtschaftliche Anreize zur nachhaltigen Gestaltung von Produkten (umweltbezogene Gebührenstaffelung);
  • Bewältigung der Herausforderungen im Zusammenhang mit der Unterbindung des Transports von Textilabfällen ins Ausland.

Der Vorschlag zu nachhaltigen Textilien wird eine umfassende Liste von Maßnahmen mit und ohne Gesetzescharakter enthalten, die im Anhang zur Strategie im Einzelnen beschrieben sind. Wie bereits erwähnt, steht die Strategie in engem Zusammenhang zu den Vorschlägen im Rahmen der Initiative für nachhaltige Produkte und sieht strengere Vorschriften für umweltbezogene Angaben vor.

Wir werden Sie auch über die Entwicklungen im Zusammenhang mit der Überprüfung der Abfallrahmenrichtlinie oder über andere Themen informieren, die im Anhang der Kommissionsmitteilung erwähnt sind. Wir bitten Sie dringend darum, uns frühzeitig über bestimmte Bedenken zu informieren, damit wir wirksamer agieren können.